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17.12.2016

Vater Martin der Schuhmacher

In diesem Jahr stand die Adventbesinnung der Gemeinde Klagenfurt ganz im Zeichnen von „Vater Martin, dem Schuhmacher“.

Neben zahlreichen musikalischen Beiträgen, auch von unseren Nachwuchsmusikern der Volksschule, sowie kurzen Gedanken aus dem Wort Gottes hat sich die Neue Mittelschule eine besondere Weihnachtsgeschichte ausgesucht und diese in einem Anspiel visuell sehr einprägsam dargestellt: Die Geschichte vom Schuhmacher Vater Martin.

Vater Martin lebte in einem kleinen Dorf. Seine kleine Werkstätte hatte ein Fenster, welches zur Dorfstraße ausgerichtet war. Durch dieses Fenster beobachtete er oft die vorbeigehenden Leute, während er erarbeitete, kochte oder in einem Buch lass. Er war ein zufriedener und glücklicher Mensch. Doch das war nicht immer so. Er verlor früh seine Frau und seine Kinder sind mit ihren Familien weit weg gezogen. Er war sehr einsam und lange Zeit sehr traurig. Erst die Stunden, bei denen Lieder gesungen und die Bibel gelesen wurde, machten ihn hoffnungsvoll. Er las sehr oft bis spät in die Nacht in diesem Buch. Je mehr er las, umso fröhlicher war er und erkannte, dass er für die Menschen da sein kann, die Hilfe benötigen.

Vater Martin las an diesem Abend in der Bibel die Weihnachtsgeschichte. Er dachte darüber nach, dass für Jesus keine Platz in der Herberge war und Maria und Josef in einem Stall übernachten mussten. „Wenn sie zu mir gekommen wären, dann hätten Sie in einem guten Bett schlafen können. Ich hätte den kleinen Jungen mit meiner warmen Decke zugedeckt. Wie schön wäre es, an Weihnachten Besuch zu bekommen, und erst mit einem kleinen Kind!“

Spät in der Nacht, als Vater Martin in seinem Lehnstuhl schon eingeschlafen war, hörte er plötzlich eine Stimme an seinem Ohr: „Vater Martin!“. Er erschrak und setzte sich auf: „Wer ist da?“ Er blickte um sich, konnte jedoch niemanden entdecken. Er schlief wieder ein und dann auf einmal wieder diese Stimme: „Vater Martin, ich will bei dir einkehren, schau genau, dass du mich auch erkennst.“ „Wer ist da? Wer möchte mich besuchen? Das war Jesus, aber wie sieht er aus?“ Vater Martin ging daraufhin schlafen.

Am nächsten Tag stand er schon sehr früh auf, machte Feuer im Ofen, kochte eine Suppe und Tee, band sich seine Schuhmacherschürze um und begann mit der Arbeit. Dabei hatte er stets einen Blick auf die Dorfstraße gerichtet, um Jesus, seinen Meister, nicht zu übersehen. Da kam der Straßenkehrer vorbei, der schon ganz erfroren aussah. Vater Martin bat ihn in seine Werkstätte, damit er sich am Ofen aufwärmen konnte und gab ihm eine Tasse Tee. Dabei blickte er immer wieder aus dem Fenster. Der Straßenkehrer fragte, ob er auf jemanden wartet. „Ja, ich warte auf Jesus.“ „Jesus? Er soll hier vorbei kommen?“ „Er hat es mir versprochen. Hier ist ein Büchlein von Jesus, lies es aufmerksam. Es ist zwar nicht dasselbe, wenn du ihn selbst siehst, es stehen aber ganz viele Geschichten über ihn drin.“ Der Straßenkehrer trank seinen Tee aus, bedankte sich und verabschiedete sich wieder.

Nach kurzer Zeit sah Vater Martin eine sehr ärmlich gekleidete Frau mit einem kleinen Kind im Arm. „Liebe Frau komm doch herein. … Das Kind hat ja keine Schuhe an! - Ich werde nachsehen, ob ich vielleicht welche habe.“ Er nahm eine kleine Schachtel vom Regal. Darin waren ein Paar Schuhe genau passend für das Kind. Vater Martin zog dem Kleinen die Schühchen gleich an. Sie passten, als wären Sie extra für ihn angefertigt worden. Es waren die schönsten Schuhe, die er jemals gemacht hatte. Vater Martin blickte wieder zum Fenster hinaus. „Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“ fragte die Frau besorgt. „Heute ist doch Weihnachten“, sagte Vater Martin. „Da kam Jesus zur Welt.“ Die Frau nickte. „Jesus will heute zu mir kommen“, erklärte Vater Martin, „Er hat es mir wirklich versprochen.“ Nach einer Tasse Milch für den Kleinen machten Sie sich wieder auf den Weg in die nächste Stadt und wünschte ihm zum Abschied: „Ich hoffe, dass er wirklich kommt, sie haben es sich verdient. Sie waren so gut zu mir und zu dem Kind.“

Die Stunden vergingen. Als Vater Martin wieder aus dem Fenster blickte, sah er einen Bettler. Für den Bettler hatte Vater Martin ein gutes Wort und eine Spende übrig. Auch die vielen anderen Menschen grüßte er freundlich. Er hoffte, Jesus nicht zu übersehen, während er immer wieder die Suppe am Herd umrührte.

So verging der Tag und Vater Martin dachte darüber nach, dass Jesus ihn doch besuchen wollte. Er hatte vielen Menschen helfen können, nur sein Meister, auf den er so sehnsüchtig gewartet hat, ist nicht bei ihm eingekehrt.

Plötzlich hörte er wieder eine Stimme: „Vater Martin, hast du mich nicht erkannt?“ „Wen denn?“ fragte Vater Martin. „Mich, ich war es doch!“ sagte die Stimme. Dann sah er den Straßenkehrer, die junge Frau mit dem Kind und auch die anderen Menschen.

Große Freude erfüllte sein Herz. Er nahm die Bibel, schlug sie auf und las:

Matt. 25,35: Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mich getränkt. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt.

Dann las er weiter:

Matt. 25, 40b: Was ihr getan habt einen unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan!

Nun erkannte Vater Martin, dass Jesus an diesem Tag wirklich zu ihm gekommen war und er hatte ihn aufgenommen!

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